Gärtnerisches Fachwissen

Vielfältige Themenbeiträge

Das Thema Garten und Gärtnern bietet eine riesige Vielfalt an interessanten Fakten und Grundthemen. Auf dieser Seite finden Sie einige Beiträge zu verschiedenen Themenbereichen aus der Welt des Gartens.

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IG Park im Kurort
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Michael Mäkler

Nds. Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft mbH
Heiligenangerstr. 6
31812 Bad Pyrmont

Telefon: (05281) 15 18 03
E-Mail: maekler@staaatsbad-pyrmont.de

Grundthemen rund um den Garten

Pflanze mit bunter Vielfalt

Das Frühjahr ist im Garten die große Zeit der Blumenzwiebelgewächse. Schneeglöckchen, Winterling und Krokus eröffnen den Blütenreigen oftmals, während der Winter uns noch fest im Griff hat. Osterglocken, Narzissen und Tulpen folgen ihnen und markieren das endgültige Ende des Winters.

Vor allem die Tulpe hat es uns, mit ihrer bunten Vielfalt, angetan. Der Gartenfreund kann heute zwischen ca. 120 Wildarten und ca. 5.600 Zuchttulpen-Sorten wählen. Fast scheint es, dass etwas von der Großen Tulpomanie des 17.Jhd bis in unsere Zeit hineinwirkt.

Der Weg der Tulpe nach Europa

Nachdem die Tulpe um 1560 ihren Weg aus Persien über die Türkei bis nach Europa gefunden hatte, entflammte auch hier schnell die Begeisterung für sie. Bereits in Persien galt sie als die Blume der Sultane. Anfang des 17. Jahrhunderts erreichte die Tulpe die Niederlande. Und hier entbrannte ein wahres Tulpenfieber. Tulpenzwiebeln wurden auf Auktionen versteigert und erzielten Höchstpreise. Als die Nachfrage immer mehr das Angebot überstieg, wurden sie zum Spekulationsobjekt. Für eine einzige Zwiebel der Sorte Semper Augustus wurden 10.000 Gulden (entspricht ca. 1 Mio. EURO) gezahlt. Im Jahr 1637 kam es denn zum Crash an der holländischen Tulpenbörse und mancher Tulpenliebhaber sah sich vor dem finanziellen Ruin.

Solche Risiken müssen wir heute nicht mehr auf uns nehmen, um die Blütenpracht der Tulpen zu genießen. Die zahlreichen Arten und Sorten ermöglichen es, die Tulpenblüte von März bis Ende Mai zu bewundern. Fast das ganze Farbenspektrum wird abgedeckt und mit Höhen von 20 bis 70 cm lässt sich für jeden Platz die passende Tulpe finden.

Trotzdem!

Lasst uns pflanzen und fröhlich sein,

denn im nächsten Herbst sind wir vielleicht alle ruiniert.

Vita Sackville-West

Vom Winter in den Frühling

Wieder liegt ein strenger Winter hinter uns. Ein zeitiger Wintereinbruch, viel, sehr viel Schnee im Dezember, strenger Kahlfrost im Januar und Februar. Trotz aller Prognosen zur Klimaerwärmung zeigten sich die letzten beiden Winter von ihrer bissigen Seite und lehrten uns Gärtner wieder, dass Mitteldeutschland nicht am Mittelmeer liegt. Die vorhergegangenen drei – vier milden Winter darunter auch ein extrem milder Winter verlockten dazu, gärtnerische Grenzen zu überschreiten und “Sizilien” zu spielen. Und dann ist es wieder geschehen: Die Klimaerwärmung, so sagen die Meteorologen, zeichnet sich durch Extreme aus, und dazu gehören auch kalte und lange Winter!

Erste Frühlingsboten

So besinnen wir uns wieder auf die Werte unserer alten Gartenpflanzen, die mit Robustheit und Gesundheit glänzen und verzichten, wenn auch schweren Herzens, auf die Extravaganzen von Cistrose, Rosmarin, Feige und Blauglockenbaum. Denn für die meisten Stauden war dieser Winter wirklich kein Problem.

Doch wenn dann Winterlinge und Schneeglöckchen ihre Blüten in die Sonne recken, wenn man im Park von blühenden Krokussen empfangen wird und wenn die ersten Narzissen und Tulpen Farbe zeigen, dann ist man erstaunlich schnell versöhnt und fast geneigt zu sagen: so schlimm war es doch gar nicht.

Aufräumen im Garten

Und so geht es voll Enthusiasmus wieder ans Gärtnern. Da wird geharkt, gehackt, geräumt, geschnitten, da kribbelt es in den Fingern, aufs Neue zu pflanzen und jeder frische Trieb, der sich aus dem noch kahlen Boden erhebt, wird mit Hallo begrüßt. Jetzt werden die alten abgeblühten Blütenstände der Stauden und Gräser zurück geschnitten; das schwer verrottbare Laub von Eiche, Platane und Buche, das über den Winter eine gute Schutzschicht bildete, vorsichtig aus den Beeten geräumt und täglich geschaut, welche Pflanze zu neuem Leben erwacht.

Vielfältige Tulpe

Den Reigen der Frühblüher eröffnen Schneeglöckchen, Winterling und Krokus oft schon im Januar/Februar. Bereits Anfang März verkünden Anemonen und die frühesten Narzissen-Sorten, wie die kleine cyclamenblütige ‚February Gold’, mit ihrer anmutigen Beschwingtheit schon den Frühling. Und auch die ersten Tulpen lassen dann mit ihrer leuchtenden Eleganz nicht lang auf sich warten. Hier beginnt die Gruppe der einfachen frühen Tulpen, wie die lachsrote ‚Apricot Beauty’ oder die karmesinrote ‚Merry Christmas’ den Reigen.

Auch die Kaufmanniana-Tulpen (Seerosentulpen) mit ihren spitzen, in scharlach und goldgelb leuchtenden Blüten auf kurzen Stielen, beginnen bereits im März zu blühen. Und dieses Blühen lässt sich bei Tulpen und Narzissen mit den unterschiedlichen Sorten bis weit in den Mai teilweise sogar bis Anfang Juni fortsetzen. Zu den späten Blühern gehört die Gruppe der einfachen und der gefüllten späten Tulpen, aber auch die Lilienblütige Tulpe ‚Whith Triumphator’, die Ende Mai über unseren Staudenbeete auf dem Kurplatz zu schweben scheint oder die unverwüstliche und betörend duftende Dichter-Narzissen. Bei geschickter Planung lassen sich mit Blumenzwiebeln über einen langen Zeitraum farbenfrohe Akzente im Garten setzen.

Die richtige Pflanzenwahl

Zudem eignen sich viele Blumenzwiebeln für dauerhafte Bepflanzungen oder breiten sich gar im Garten aus. Der Anblick eines Teppichs aus Schneeglöckchen im lichten Gehölz, einer mit Krokussen dicht besetzten Rasenfläche oder einer Narzissen-Wiese treibt mit Sicherheit alle Winterschwermut aus. Auch einige Tulpen-Arten sind bestens für dauerhafte Bepflanzungen und zum Verwildern geeignet. Doch kommt es dabei immer auf die richtige Sortenwahl an. Eine falsche Arten- und Sortenwahl führt oft dazu, dass sich verschiedene Frühblüher bereits nach wenigen Jahren aus den Flächen verabschieden. Es lohnt sich also, an einem lauen Spätsommerabend ausführlich die Blumenzwiebel-Kataloge zu studieren, um sich so die Freuden des Frühlings zu sichern.

Frühjahrskur für den Rasen

Neben all den farbenprächtigen Blühern braucht jetzt auch der Rasen unsere besondere Zuwendung. Denn die Rasensaison beginnt nicht erst, wenn ein unüberhörbares, gleichmäßiges Brummen durch die Wohngebiete schallt. Die Wurzelaktivität der Gräser startet vor dem für uns sichtbaren oberirdischen Ergrünen und so können Rasenflächen abhängig vom Witterungsverlauf bereits frühzeitig im Jahr gedüngt werden. Soll der Rasen auch mechanisch mit dem Vertikutierer bearbeitet werden, so sollte das frühestens zwei Wochen nach der Düngung erfolgen. Die Gräser nehmen die Nährstoffe direkt auf und sind somit gut gerüstet, Seitentriebe zu bilden, so dass die „Schäden“ nach dem Vertikutieren rasch verheilen.

Vertikutieren mit Verstand

Beim so genannten Vertikutieren wird die Grasnarbe einer Rasenfläche angeritzt, um Mulch (altes Schnittgut) und Moos zu entfernen, die Belüftung des Bodens zu verbessern und die Bestockung der Gräser zu fördern. Auf kleinen Flächen kann dies mit einer engzahnigen Harke erfolgen, ansonsten ist der Gebrauch eines motorbetriebenen Vertikutierers sinnvoll.

Oft wird jedoch zu früh, zu tief und zu intensiv mit den rotierenden Messerwerkzeugen des Vertikutierers gearbeitet. Getreu dem Motto „Viel hilft viel“. Und so kommt es häufig zu eindeutigen Schädigungen an der Rasennarbe, die sich bei kühlen Temperaturen erst langsam auswachsen. Die offenen „Furchen“ wirken dann wie ein Saatbett und bieten Rasenunkräutern ideale Bedingungen. Bei lückiger Grasnarbe kann daher nach dem Vertikutiergang gegebenenfalls eine Nachsaat sinnvoll sein.

Anders beim sachgerechten Vertikutieren. Hier arbeiten die Vertikutiermesser in der Rasennarbe aber nicht im Boden! Dabei wird abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernt und die Gräser zur Bestockung angeregt. Die Pflanzen werden durch das vertikale Anritzen zur Bildung von neuen Seitentrieben stimuliert. Herrschen optimale Wachstumsbedingungen mit der nötigen Temperatur, Feuchtigkeit (z.B. im April/Mai) und einer ausreichenden Nährstoffversorgung entsteht nach dem Vertikutieren ein dichter, kompakter Rasen.

Bei einem aktiven Rasenboden gelingt es den Mikroorganismen oft, die organische Substanz des Rasenfilzes abzubauen, dann kann sogar auf das Vertikutieren im Frühjahr verzichtet werden. Unter derartigen Bedingungen reicht es, den Rasen mit einem Laubrechen von abgestorbenen Pflanzenresten zu befreien.

Hat sich jedoch ein deutlicher Horizont (> 10 mm) als Rasenfilz entwickelt, dann sorgt das Vertikutieren für eine mechanische Verringerung dieser Schicht, bei gleichzeitiger Förderung des Sauerstoffgehaltes in der Rasennarbe zur Unterstützung der Mikroorganismen.

Mit einem so aufs beste gepflegten und vorbereiteten Rasen, kann man bald wieder mit einstimmen, in das vielstimmig brummende, schnurrende und qualmende Konzert, das den Beginn des Sommers anzeigt.

Constanze Zepperitz

Blumenpracht im Kurpark

Farbenfrohe Blumenbeete schmücken im Frühjahr und während der Sommermonate wieder unsere Parkanlagen. Für viele Besucher von Kurorten steht fest: die bunten Blumenrabatten, mit ihrem über Monate andauernden prächtigem Flor, gehören zur Kur wie der Kurschatten. Dabei sind die bunten Blumenpflanzungen durchaus keine Erfindung der Kurorte.

Blumenbeete im Wandel der Zeit

Der Ursprung solcher Pflanzungen entwickelte sich Anfang des 19. Jhd. Nachdem im 18.Jhd viele barocke Parkanlagen nach dem englischen Vorbild zu Landschaftsparks umgestaltet wurden, in denen Rasen-, Wiesen-, Baum- und Strauchflächen dominierten, begann man Anfang des 19.Jahrhunderts wieder Blumenbeete, die mit nur einer Blumenart bepflanzt waren, in die Rasenflächen einzufügen. Um 1820 kombinierte man erstmals verschiedene Beete einer Farbe. Die Umrisse der einzelnen Beete waren dabei sehr ornamental, es entstanden Rosetten, Palmetten, Kleeblätter, Sterne oder heraldische Blütenformen. Berühmte Gartenkünstler wie Peter Joseph Lenné und Jean Claudius Loudon veröffentlichten umfangreiche Blumentabellen, die nach Blühmonat, Farben und Wuchshöhen geordnet waren. Für Pflanzungen mit Pflanzen bis 1 Fuß Höhe (ca. 30cm) prägte Lenné den Begriff der Blumen-Teppiche. Die Farben wurden gewöhnlich nach den Farbtheorien von Goethe kombiniert: Komplementärfarben, d.h. gegensätzliche Farben galten als harmonierend, ähnliche Farben als nicht harmonierend. Blaue Pflanzen wurden daher mit orangefarbenen, gelbe mit violetten kombiniert. Weiß durfte überall hinzutreten. Kein Geringerer als Fürst Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte in seinen „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ zahlreiche Beetmuster und auch in Den Wörlitzer Parkanlagen durften die farbenfrohen Blumenpflanzungen nicht fehlen.

Ein Teppich voller Blumen

Mitte des 19.Jahrhunderts entstand der Begriff des Teppichbeetes in Anlehnung an Lennés Blumen-Teppich. Das eigentliche Teppichbeet entstand, indem man das ursprünglich nur als Einfassung verwendete Pflanzenband als ornamentale Linien durch das Beetinnere führte. Teppichpflanzen dienten dazu, ein Muster zu erzeugen, dabei war die einzelne Pflanze nahezu bedeutungslos. Diese Beete waren zumeist rund oder oval. Ihre Einfassungen bestand entweder ebenfalls aus Teppichpflanzen, aus Buchs oder geflochtene Weidenruten, Formziegeln, Gusseisen- oder Betonelementen, die über den Rasen herausragten. Auch die Oberfläche der Beete stieg vom Rand zur Mitte hin an. Der Ausdruck Teppichbeet erschien erstmals in der Deutschen Gartenzeitung 1867. Zu dieser Zeit veranstaltete man sogar Teppichbeetwettbewerbe. Die zunehmende Fülle exotischer Pflanzen, die aus der ganzen Welt nach Europa kamen, ließ dabei immer farbigerer Pflanzungen zu. Ende des 19.Jhds waren vier Wechselbepflanzungen im Jahr üblich.

Blumenpracht im Kurpark

Farbenfrohe Blumenbeete schmücken im Frühjahr und während der Sommermonate wieder unsere Parkanlagen. Für viele Besucher von Kurorten steht fest: die bunten Blumenrabatten, mit ihrem über Monate andauernden prächtigem Flor, gehören zur Kur wie der Kurschatten. Dabei sind die bunten Blumenpflanzungen durchaus keine Erfindung der Kurorte.

Blumenbeete im Wandel der Zeit

Der Ursprung solcher Pflanzungen entwickelte sich Anfang des 19. Jhd. Nachdem im 18.Jhd viele barocke Parkanlagen nach dem englischen Vorbild zu Landschaftsparks umgestaltet wurden, in denen Rasen-, Wiesen-, Baum- und Strauchflächen dominierten, begann man Anfang des 19.Jahrhunderts wieder Blumenbeete, die mit nur einer Blumenart bepflanzt waren, in die Rasenflächen einzufügen. Um 1820 kombinierte man erstmals verschiedene Beete einer Farbe. Die Umrisse der einzelnen Beete waren dabei sehr ornamental, es entstanden Rosetten, Palmetten, Kleeblätter, Sterne oder heraldische Blütenformen. Berühmte Gartenkünstler wie Peter Joseph Lenné und Jean Claudius Loudon veröffentlichten umfangreiche Blumentabellen, die nach Blühmonat, Farben und Wuchshöhen geordnet waren. Für Pflanzungen mit Pflanzen bis 1 Fuß Höhe (ca. 30cm) prägte Lenné den Begriff der Blumen-Teppiche. Die Farben wurden gewöhnlich nach den Farbtheorien von Goethe kombiniert: Komplementärfarben, d.h. gegensätzliche Farben galten als harmonierend, ähnliche Farben als nicht harmonierend. Blaue Pflanzen wurden daher mit orangefarbenen, gelbe mit violetten kombiniert. Weiß durfte überall hinzutreten. Kein Geringerer als Fürst Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte in seinen „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ zahlreiche Beetmuster und auch in Den Wörlitzer Parkanlagen durften die farbenfrohen Blumenpflanzungen nicht fehlen.

Ein Teppich voller Blumen

Blumenteppiche und Rabatten im KurparkDie Blumenrabatten der Kurparks gehen also zurück auf die Teppichbeete des 19.Jahrhunderts und damit auf die Entstehungszeit vieler Kurorte. Der damaligen Mode folgend, waren diese ein absolutes „Must-Have“ für jeden Park und natürlich auch für jeden Kurpark.

Das historische Gestaltungselement der Teppichbeete, erfreut sich in Kuranlagen bis heute großer Beliebtheit. Dabei richten sich die Auswahl der verwendeten Blumen und deren Kombination immer wieder nach den Vorlieben der Zeit. Galten einst die klaren, leuchtenden Farben, die komplementär Verwendung fanden als harmonisch, so werden heute oftmals dicht beieinanderliegende oder monochrome Farbkombinationen in Pastelltönen als angenehm empfunden. Heute ist von den ornamentalen Pflanzungen nach historischem Vorbild bis hin zu den natürlich und verspielt wirkenden Millefleur-Pflanzungen alles möglich.

Wechselbepflanzungen im Kurpark

Üblicherweise werden heutzutage zwei Wechselbepflanzungen im Jahr ausgeführt. Im Herbst werden die robusten Hornveilchen und Stiefmütterchen zusammen mit den Blumenzwiebeln gesetzt. Diese werden im Frühjahr durch Vergissmeinnicht, Tausendschönchen, Primeln, Island-Mohn oder Mondviolen ergänzt. Die zweite Pflanzung erfolgt Mitte Mai nach den Eisheiligen. Hier steht uns inzwischen eine unglaubliche Fülle an Sommerblumen in allen Farben und Größen zur Verfügung.

Ein Traum an Farben

Herbst im Kurpark. Warme Farbtöne bestimmen das Bild in unseren Parkanlagen. Viel Purpur, Violett, Gelb und Braun in allen Nuancen. Die hohe Zeit der Herbstastern, Gräser und Fetthenne. Letzte gelbe Blütensonnen des Sonnenhuts und flammend rotes Laub am Kork-Spindelstrauch, kleine Zieräpfel und Hagebutten lassen den Park warm erglühen.

Inmitten dieses herbstlichen Schwelgens sorgen wir für die neue Blütenpracht des Frühjahrs. Denn im September und Oktober ist die beste Zeit, die Blumenzwiebeln der verschiedenen Frühblüher zu stecken. Übrigens halten viele Tulpen- und Narzissen-Sorten lange Jahre an ihrem Standort aus, ohne dass sie nach der Blüte aufgenommen werden müssen. Insbesondere in Staudenrabatten ist das jährliche Ausgraben der Blumezwiebeln oft sehr schwierig und mithin auch unnötig.

Schutz vor Nachtfrost

Sehr zum Bedauern vieler Gäste wird Mitte Oktober, die dann oft noch üppige Blumenfülle der Wechselflorbeete abgeräumt. Doch spätestens der erste Nachtfrost würde dieser Pracht ein Ende setzen. Lieber sorgen wir jetzt für die Blütenpracht des Frühjahrs und bepflanzen die Beete mit den fröhlichen kleinblütigen Stiefmütterchen und Hornveilchen. Beide sind ausgesprochen frosthart und können in milden Wintern sogar durchblühen.

Hilf- und arbeitsreich: Laub

Das Grauen vieler Gartenbesitzer ist der Laubfall im Herbst. Von Wegen und Rasenflächen muss das Laub tatsächlich gründlich entfern werden, um beides dauerhaft schön zu halten. Auf diesen Flächen kann es leicht mit dem Rasenmäher aufgesammelt werden. Diese Methode hat außerdem den Vorteil, dass das Laub etwas zerkleinert und so auf dem Kompost noch schneller in wertvollen Humus umgesetzt wird. In Staudenbeeten und Gehölzflächen hingegen kann es als schützende Laubdecke verbleiben. Aus dem leicht zersetzenden Laub von Linde, Esche, Ahorn und anderen Laubgehölzen entsteht oftmals schon bis zum Frühjahr ein milder Humus, der eine wichtige Nährstoffquelle für diese Flächen bildet.

Statt mühsam das Laub und damit häufig auch die wertvolle oberste Humusschicht aus den Rabatten zu entfernen, lässt sich hier sinnvoll Arbeit sparen. Etwas schwieriger ist es bei Buchen- und Eichenlaub. Beide enthalten Gerbstoffe und sind nur schwer verrottbar. Daher sollte diese insbesondere aus Staudenpflanzungen entfernt werden. In Gehölzflächen kann es gut als Mulchschicht dienen.

Auch im Winter eine Augenweide: Staudenrabatten

Im November werden von uns die Staudenrabatten auf den Winter vorbereitet. Dabei lassen wir beim Schneiden und Aufräumen Samenstände von Gräsern und Stauden stehen. Denn viele Pflanzen behalten während der Wintermonate ihre Struktur und zieren damit die Rabatten den ganzen Winter über. Jetzt sind es nicht mehr die Blütenfarben, die im Mittelpunkt stehen, sondern Strukturen und Formen, dazu feine Nuancen von Braun und Violett. Achten Sie einmal auf die rosigen Brauntöne der Samen einiger Gräserarten oder auf die gelblichen Farbtöne toter Blätter und Stängel. Gräser, die abgestorbenen Blütenstände der Hortensien oder auch die Samenstände von Sonnenhut, Herbstanemone und Kissenaster überdauern weit in den Winter hinein und verleihen den Rabatten einen Hauch Mystik. Statt abgeräumter kahler Flächen, bietet der Park so auch im Winter zauberhafte Reize.

Es entstehen ganz neue Eindrücke und Blickpunkte in unseren Rabatten, wenn die warmbraunen Samenköpfchen des Sonnenhuts mit einer hohe Haube aus frischem Schnee gekrönt sind, wenn die zarten flauschigen Samenstände der Herbstanemone im warmen Licht der tief stehenden Wintersonne erstrahlen oder wenn der Raureif die hohen Horste der Gräser verzaubert.

Blickfang im Winter: Immergrüne Gehölze

In dieser Jahreszeit übernehmen die immergrünen Gehölze eine wichtige Rolle im Park. Achten Sie einmal auf die vielen in Kugelform geschnittenen Buchsbäumchen in unseren Rabatten. Im Sommer sind sie zwischen der Fülle und Blütenpracht der Stauden kaum auszumachen. Jedoch mit Fortschreiten des Herbstes treten sie immer mehr in den Vordergrund. Und im Winter und zeitigen Frühjahr beherrschen die Buchskugeln mit ihrer klaren, strengen Form die Rabatten.

Bewegung in der Natur

Der Winter liegt hinter uns. Mit wochenlangem Dauerfrost und Tiefsttemperaturen von -24°C hatten wir einen so strengen Winter wie schon lange nicht mehr. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob alle Pflanzen diesen Winter überstanden haben. Mancher von uns ist bei diesen Temperaturen lieber mit einem heißen Tee in der warmen Stube geblieben. Oder man hat warm eingemummelt einen kleinen Spaziergang gewagt. Aber mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen geht es zunehmend hinaus zu Spaziergängen und Wanderungen durch Park und Heide.

Verlockung zur Bewegung

Die Natur erwacht zu neuem Leben und überall grünt und regt es sich. Auch uns drängt es hinaus in die Natur. Spazierengehen, Wandern, Walking egal wie, auf jeden Fall gilt es, sich im Freien zu bewegen. Und da sind wir in guter Gesellschaft. Heute gilt es als bewiesen, dass Bewegungsmangel zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führt. Ebenso weiß man, dass Bewegung die Entstehung so genannter Zivilisationskrankheiten verhindern kann und Genesungsprozesse unterstützt. Ziel sollte es also sein, Menschen zur Bewegung zu verlocken.

Bewegungsfreundliche Landschaften

Ob, wie und wie viel sich Menschen bewegen oder eben nicht bewegen, hat unter anderem seine Ursachen in der jeweiligen Umwelt. Stark urbane Landschaften werden häufig als bewegungsfeindlich empfunden. Mit den entsprechenden Folgen – Mensch bewegt sich nicht. Umgekehrt können bewegungsfreundliche Landschaften zu einer Erhöhung der Aktivität führen. Somit kann mit der Schaffung und Erhaltung bewegungsmotivierender Landschaften ein gesunder Lebensstil impliziert werden.

Aber was macht bewegungsmotivierende Landschaften beispielsweise für Kurgäste aus?

Abschalten im Kurpark

Zunächst ein Blick auf die Motive der Kurgäste für die Bewegung im Freien. Umfragen unter Kurgästen ergaben im Wesentlichen zwei Hauptmotive dafür. Ein Motiv ist die psychische Selbsttherapie. Man will abschalten, zu sich selbst finden und sucht Kontakt zu anderen. Laut Umfragen scheint diesen Zielen eine natürliche, abwechslungsreiche Landschaft oder auch Parkanlagen im Stile eines englischen Landschaftsparks am ehesten entgegenzukommen. Dabei werden bequeme Wege bevorzugt.

Ein anderes Motiv für die Bewegung im Freien kann es sein, Abstand zum Klinikalltag zu bekommen und Entspannung und Ruhe bei der Bewegung in einem sicheren und angenehmen Umfeld zu finden. Hier ergeben die Umfragen, dass dabei der klassische Kurpark in unmittelbarer Kliniknähe mit vielen Rastmöglichkeiten und bequemen Parkwegen bei der Beliebtheit an vorderster Stelle steht.

Bei einer im Jahr 2007 durchgeführten Patientenstudie des Deutschen Wanderinstitutes in Marbach, bei der 355 Reha-Patienten an 10 deutschen Klinikstandorten befragt wurden, ergab sich folgendes Bild, welches Sie in der PDF entnehmen können.